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Biographien

Villinger und Schwenninger Schicksale

Viele der bisher in den Mahnwachen verlesenen Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus in Villingen und Schwenningen sind hier, oder über die linke Seitenleiste auswählbar.

Alphabetisch geordnet






Margot Bikart (01.01.1925-01.04.2020)

Margot ist 1925 als jüngere Tochter von Max und Martha Bikart geboren.

Sie ging in Schwenningen zur Schule und hat hier Klavier und Akkordeon gespielt. Außerdem hatte sie in Schwenningen noch Zeichenunterricht.

1937 ist die Familie nach Argentinien emigriert. Margot hat dort anfangs, mit 13 Jahren, durch Klavier- und Akkordeonspielen zum Lebensunterhalt der Familie beigetragen. Sie ging mit ihrem Großvater Michael Bloch ins Cafe Mozart in Buenos Aires. Dort spielte sie einige deutsch-französische Lieder und bekam dann jedes Mal 50 US-Dollar. Sie spielte Klavier vom Blatt und hat viele Musiker mit dem Klavier begleitet.

Mit den vielen Klavier- und Akkordeon-Schülern, die sie später hatte, konnte sie in Buenos Aires oben im Wohnhaus ein Musikgeschäft eröffnen, was viel Geld brachte, aber wenig Ruhe. Immer nur Musik und Geräusche, erinnert sich ihre Tochter! Nach einem Raubdiebstahl in ihrem Musikgeschäft hat sie das aufgegeben und die gesamten Instrumente an ein Schulorchester vermietet. Sie war die einzige, die so viele gute Hohner-Akkordeons hatte.

Jeder in der Familie, außer dem Ehemann von Margot, spielte ein Instrument. Jeden Donnerstag wurde mit Freunden musiziert.

Mit 65 Jahren hat sie noch Bratsche gelernt und dann im Orchester mitgespielt; noch mit 93 Jahren hat sie gern Klavier gespielt.

Auf Einladung der Stadt hat Margot Bikart 1994 Villingen-Schwenningen besucht und über ihre Kindheit in Schwenningen und das Leben in Argentinien berichtet.

Margot ist am 1. April 2020 in Argentinien gestorben.