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Hintergründe allgemein

Hintergründe und Wissenswertes

Warum die Stolpersteine?

Es geht der Initiative nicht darum, Fronten aufzubauen und Gräben zu ziehen, sondern ein lebendiges Erinnern zu ermöglichen, das die Grundlage für eine menschenwürdige Zukunft ist, in der sich der Wahnsinn des Nationalsozialismus nicht wiederholt.

In den Stolpersteinen sehen wir die lebendige Erinnerung am besten verwirklicht:

  • Erinnerung braucht konkrete Orte und Namen: ein konkretes Haus, wo eine konkrete jüdische Familie gelebt hat, macht Erinnerung greifbar und lebendig.
  • Die Stolpersteine sind ein "offenes", dynamisches und kein abgeschlossenes Projekt, da die Verlegung neuer Steine möglich ist, sobald man eine historische Dokumentation von weiteren Verfolgten der NS-Zeit vorgelegt hat. Damit bleibt die Erinnerungskultur lebendig und verkommt nicht zum hohlen Ritual.
  • Das Kunstprojekt wird europaweit in vielen Städten geteilt: dadurch ist diese Form des Gedenkens ein europa-verbindendes Projekt, das von vielen Menschen gekannt und verstanden wird (z.B. beim Besuch anderer Städte). Das Netzwerk der Stolpersteine leistet damit einen Widerstand gegen den perfiden Gedanken der Nationalsozialisten, das Leben und die Namen der europäischen Juden auszulöschen.

Es besteht die Offenheit, im Dialog mit dem Gemeinderat nach sinnvollen und notwendigen Formen der Erinnerungskultur zu suchen. So wird der von CDU und FW eingebrachte Vorschlag (Gedenkstelen und Tafeln an den Häusern) als bedenkenswerte, jedoch noch unausgereifte Idee betrachtet. Die Meinung der Stolperstein-Befürworter ist, dass angebrachte Tafeln an den Hausfassaden von Privateigentümern bei Weitem nicht die Möglichkeiten des Gesamtumfangs der Stolpersteine fassen und ersetzen können:

  • Die Stolpersteine sind aus der Initiative der Bevölkerung gewünscht und unterstützt. Der Alternativvorschlag wäre ein vom Gemeinderat an die Verwaltung angewiesener Akt.
  • Die Stolpersteine können mit Patenschaften von Vereinen, Jugendgruppen, Schulklassen usw. getragen werden. Hier wäre eine lebendige und zukunftsgestaltende Auseinandersetzung mit dem Lebensschicksal unserer Ermordeten möglich, wie das in anderen Städten bereits passiert (vgl. Dortmund).
  • Die eingebrachte Alternative verabschiedet sich von dem Netzwerk der europäischen Stolperstein-Verlegung (vgl. Argument oben).
  • Vermutlich ist die Stolpersteinverlegung für die Hausbesitzer eine geringere Hürde als die Tafeln an den Hausfassaden.
  • Die Stolpersteine liegen im öffentlichen Raum, dort, wo die Verbrechen passiert sind – mitten in der Öffentlichkeit unserer Stadt.
  • Die Stolpersteine werden über Spenden finanziert.